Zum Inhalt springen

Ich bin dann mal weg …

„Die Rucksäcke sind gepackt, schnell noch die Wanderstiefel dran binden und ab ins Auto damit! Jippi – jeah! Als alle angeschnallt sind, die Urlaubs Playlist läuft, lasse ich los und atme tief durch.“

So oder so ähnlich wollte ich meinen Blogbeitrag diesmal gerne starten. Fühlt sich aber irgendwie nicht richtig an. Oberflächlich und ohne Respekt gegenüber allem, was um mich herum auf unserem Planeten passiert. Dennoch – in den Urlaub gefahren bin ich mit meiner Familie! Die Playlist lief und loslassen konnte ich!

GOTT SEI DANK!

In mir brennt der Wunsch meinem ganz persönlichen Alltagstrott unter Pandemiebedingungen eine Auszeit zu gönnen. Ein bisschen klein komme ich mir vor beim Jammern über die Unwägbarkeiten und Umstände die mir die Pandemie gebracht hat – haben wir doch alles gut und entspannt durchgestanden ohne körperlichen, wirtschaftlichen oder seelischen Schaden.

Wenn ich die TV-Bilder der „Tagesschau“ der letzten Monate vorüberziehen lasse, bekomme ich einen Kloß im Hals: der Brand im Flüchtlingslager Moria im letzten Jahr. Menschen, die die Pandemie mit ihren Maßnahmen zur Bekämpfung an ihre Grenzen seelischer und wirtschaftlicher Existenz gebracht hat. Hass, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus, Radikalisierung und Fundamentalismus. Die Hochwasserkatastrophe und Erdrutsche in Deutschland und den Nachbarländern. Die schlimmen Brände in Griechenland und der Türkei, Rekordhitze auf Sizilien. Nachrichten über verunglückte Menschen. Krieg.

Einerseits macht es mich demütig und dankbar für meine eigene Unversehrtheit. Andererseits erschrecke ich über die vernichtenden Gewalten auf unserem Planeten.

Ich fühle mich hilflos. Ich bin wütend. Ich bin traurig.

Es tut weh zu sehen, wie Menschenleben und Menschenwürde gefährdet sind.

Es tut weh zu sehen, wie unser Planet kaputt geht. 

GOTT, wo bist du?

Ja, Christen fragen sich immer – und das schon seit Jahrhunderten – ob Unglücke und Katastrophen Endzeitzeichen sind und momentan besonders.

Und ich? Ich weiß es schlichtweg nicht!

Ich spüre wie es innerlich schmerzt. Frage mich, welchen Blick Jesus auf das alles hat. Tränen.

Alles führt mich zurück zu meinem Gott, dem Ewigen, dem Allgegenwärtigen, dem Allmächtigen. Gott der Gemeinschaft mit seinem Menschen will. Gott der uns unablässig sucht. Gott der wütend sein kann. Gott, der uns geschaffen hat, damit wir uns gut in die Schöpfung einbringen. Gott, der seinen Sohn geopfert hat, damit wir leben.

Es ist Christus, der spricht: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken! Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“ (Matt. 28-30)

In allem Leid der Welt, in allem Fragen und Zweifeln an der Welt, kommt Jesus auf mich zu und nimmt die Last von mir. Ich muss mir kein Urteil über das alles bilden. ICH werde nicht richten. Im Gegenteil, irgendwann trete ich mutig vor den Thron!

Bis dahin nehme ich den Christus in mir an, der mir Kraft und Ruhe schenkt!

Bis dahin gehe ich mutig meinen Weg mit Jesus voran und lasse das Feuer für ihn in mir brennen, damit ich noch mehr Menschen mit dem Feuer der Liebe anstecken kann! Denn ich weiß, dass mein Erlöser lebt!